LOOP SPRING

Power-Meetings in Portugal

2.300 Kilometer legten Deko und Equipment zurück – gefahren vom Loop-Team.

Cool in Cascais: Zum ersten Mal hat die Loop Leisure dem DACH-Raum den Rücken gekehrt und die Luxusreise-Profis nach Portugal geladen. Ob die Idee ankam, verraten die Teilnehmer im LuxusInsider.

Ist das herrlich! Während aus der Heimat Fotos von verschneiten Ortschaften eintrudeln, erleben Luxusreise-Profis unter strahlend blauem Himmel und Sonnenschein eine Premiere: Die Loop Spring hat erstmals ihre heimischen Gefilde verlassen und macht außerhalb des deutschsprachigen Raums Station. Mit dabei im portugiesischen Cascais sind 120 Travel Agents und ebenso viele Aussteller aus dem Luxusreise-Segment.

Bye-bye, Ungewissheit!

Großartig verwundern tut dieser Schritt nicht, ist doch die ultra-kurzfristige und bittere Absage der Loop MICE und Loop Media im November 2021 aufgrund urplötzlich verschärfter Restriktionen noch in allzu frischer Erinnerung. "Wir brauchten eine möglichst hohe Planungssicherheit", bestätigt Loop-Gründerin Astrid Oberhummer. "In Deutschland waren die Regeln für Veranstaltungen während unserer Planungsphase nach wie vor sehr streng, und es war nicht absehbar, wann sich das ändern würde." Und warum gerade Portugal? "Wir haben nach einer warmen Destination gesucht, wo man bestimmte Programmpunkte auch draußen abhalten kann", so die Messe-Chefin. Auch eine gute Fluganbindung sei natürlich Pflicht gewesen. Der Tipp mit Portugal kam dann aus der Loop-Community selbst – und die hiesigen Hotels waren Feuer und Flamme. Die Teilnehmer übrigens auch: "Mehr als 90 Prozent sind mitgegangen, obwohl es sich terminlich um zwei Wochen nach hinten verschoben hat", freut sich Astrid Oberhummer. Und: Es gab auch Zusagen von Reiseberatern, die an der ursprünglich geplanten Berlin-Loop nicht interessiert waren.

Portugals Hoteliers als Verbündete

"Ich muss die Hoteliers hier wirklich hoch loben: Sie sind stolz auf ihr Land und ihr Produkt und wollen etwas bewegen. Eine große Enttäuschung hingegen war Turismo de Portugal: Das Fremdenverkehrsamt hat keinerlei Kommunikation zugelassen und zum Schluss nicht einmal mehr auf meine E-Mails geantwortet", fasst Oberhummer ihre Erfahrungen zusammen. Sie betont: "Ich hätte Turismo de Portugal gern eine Bühne gegeben, um das gesamte Land zu präsentieren. Das haben stattdessen wir mit unseren Pre- und Post-Famtrips übernommen – und den Teilnehmern auch noch einen Flugzuschuss gezahlt."

240 Luxureise-Profis folgten der Loop-Einladung nach Portugal.

Schade, denn das Interesse der Reiseverkäufer an der Destination ist groß. "Der Schritt, nach Portugal zu gehen, war richtig", findet etwa Ingo Schwerdtfeger von Marbet. Vor allem in der Außenwirkung: "Die Kunden sind gerade in Deutschland teilweise immer noch sehr ängstlich und zögerlich, wir zeigen, dass man problemlos reisen kann. Natürlich muss man etwas mehr Zeit für die An- und Abreise einplanen, aber ich habe die Gelegenheit zu einem Pre-Fam ins Pine Cliffs genutzt und konnte so noch zusätzlich zur Messe ein tolles Resort kennenlernen."

Im Gegensatz zu ihm ist Ina Scherk von XGolftravel zum ersten Mal dabei. "Ich habe mich bei der Loop angemeldet, weil die ITB ausgefallen ist und ich nach der Pandemie meine Kontakte pflegen und neue knüpfen möchte," so die Reisebüro-Inhaberin. "Und es bietet sich einfach an, vorher und hinterher noch das Zielgebiet kennenzulernen. Ich freue mich schon auf meinen Post-Fam! Und das Ganze müsste doch auch toll fürs Fremdenverkehrsamt sein: Wann bekommt man schon mal so eine hochkarätige Gruppe zu Besuch?" Ihr persönliches Fazit: "Ich bin echt begeistert und werde mich mit Sicherheit wieder zu dieser Messe anmelden. Einmal Looper, immer Looper!"

Daumen hoch von den Ausstellern

Die Herzen der Reiseberater sind also erobert. Aber wie sieht's mit den Ausstellern aus? "Ich finde Cascais als Location sehr gut", sagt etwa Barbara Shelbourne, Regional Director of Sales bei Aman und unter anderem für den DACH-Markt zuständig. "Bei so einer Messe ist es wichtig, dass die Teilnehmer richtig bei der Sache sind und Einsatz zeigen. Und wer extra die Anreise auf sich nimmt, dem ist das Anliegen wichtig, der schaut nicht mal eben für einen Tag vorbei." Dabei ist ihr die Situation der Travel Agents bewusst: "Ich weiß es sehr zu schätzen, dass die Reiseverkäufer sich die Zeit nehmen, obwohl gerade überall ein riesiger Verkaufsdruck herrscht."

62 Termine, die jeweils 15 Minuten dauern: Die Loop ist ebenso effizient wie intensiv.
Zwei Gasthotels, zwei Loop-Goldkehlchen und ein 007-Abend – Feiern klappt noch!

Für Iberostar-Luxuslady Geraldine Gomboshaw spielt auch die mentale Verfassung der Messe-Teilnehmer eine Rolle: "Ich finde es gut, dass die Loop aus Deutschland raus ist und damit weg von all der corona-bedingten Negativität. Hier hat man sofort ein Urlaubsgefühl und kann sich gut auf neue Themen einlassen." Ein Anliegen hat sie jedoch: "Ich hätte mir sehr gewünscht, dass wir alle gemeinsam in einem Hotel sind. Das Aufteilen zwischen zwei Gastgeber-Hotels beeinträchtigt das Community-Feeling." Darüber hinaus stellt sie der "ausgewanderten" Loop ein positives Zeugnis aus: "Ansonsten ist die Messe wie immer rundum toll und einzigartig. Es gibt einfach nichts Vergleichbares!"

Der Hotelsituation geschuldet ist auch eine weitere Absonderlichkeit: Wir befinden uns auf einer Loop ohne Loops. Die namensgebenden runden Plattformen, auf denen normalerweise jeder Supplier in seinem "Tortenstück" einem Agent gegenüber sitzt, sind aus Platzgründen nicht mit dabei. "Es gab hier keine Location, in der wir die zwölf Plattformen mit ihren sieben Metern Durchmesser hätten aufstellen können", erläutert Loop-Chefin Oberhummer.

Der Nebeneffekt ist besonders im größten der Ausstellungsräume spürbar: Im Raum K sitzen rund 100 Personen ohne jegliche akustische Trennung und erzeugen eine Kakophonie, die man als verwöhnter Loop-Wiederholer nicht gewöhnt ist. "Die einzige Alternative war eine Konferenzhalle in Lissabon, aber das wäre einfach nicht Loop", so Oberhummer. Und lässt vor Ort nachmessen: Satte 75 Dezibel herrschen in Raum K – durchaus vertretbar, finden die Veranstalter. Zum Vergleich: Das entspricht laut der offiziellen Schallpegel-Tabelle "einem nicht lärmgeminderten Gartenhäcksler aus zehn Metern Entfernung".

Eine Frage der Wirtschaftlichkeit

Als Fachmedium muss man sie natürlich stellen: die Frage nach der Wirtschaftlichkeit dieser Messe. Rund die Hälfte der Aussteller sind neu dabei und bringen frischen Umsatz, die anderen 50 Prozent sind noch immer Nachholer aus der im März 2020 abgesagten Veranstaltung. Ihnen ist Astrid Oberhummer besonders dankbar: "Was für ein Commitment und Vertrauen ­– immerhin haben diese Supplier ihr Geld bei uns im Unternehmen belassen." Das spricht für den branchentypischen Zusammenhalt, aber auch dafür, dass sich das Event wirtschaftlich betrachtet noch nicht wieder lohnt.

Umso gespannter blicken Oberhummer und ihr Loop-Team in die Zukunft: Im November finden die Loop Autumn, die Loop MICE und die Loop CEE im Interalpen-Hotel Tyrol statt. Die Loop Reverse bekommt ihr ganz eigenes Timing: Losgelöst von den anderen Messen ist sie für Mai 2023 geplant.

Loop Autumn & Loop MICE · 13. -19. November