Ausprobiert: Regent Seven Seas Grandeur
Das war schon traurig, als letztes Jahr die geplante Pre-Sail Tour zwei Tage vor Abreise abgesagt wurde. Aber verständlicherweise lag der Fokus darauf, alles für die ersten, nicht wenig zahlenden Gäste fertig zu bekommen. Happy End: Ich darf die Reise bei Sommer-Wetter, länger und mit vollumfänglichen Angebot von Restaurants bis hin zu illustren Gästen nachholen. Lesen Sie hier, ob das neue Prunkstück der Flotte den hohen Anforderungen des umsatzstarken und anspruchsvollen Marktes gerecht werden kann.
Ein Erlebnisbericht von LuxusInsider Director of Business Development Melanie Haaß
Das Schiff
Mein griechisch angehauchtes Herzchen hüpft vor Freude, denn im Einschiffungs-Hafen Piräus darf ich auf das schönste Schiff! Leinen los für meine fünf Nächte Teil-Cruise der eigentlich zwölftägigen Route über Mykonos, Peloponnes und Korfu nach Dubrovnik. Spoiler-Alarm: Ich hätte mich gern im Spa versteckt und wäre länger geblieben.
Nach zwei Jahren Bauzeit schippert die Regent Seven Seas Grandeur als neuestes Schiff der Flotte nun seit November 2023 über die sieben Weltmeere. Gemeinsam mit ihren Schwesterschiffen Explorer und Splendor gehört sie zur neuesten Klasse von Regent Seven Seas, der Explorer Class. Der Stil hat mir schon damals auf der Splendor super gefallen: nicht too much, stilvoll stylish, helle Farben. Die Grandeur fährt dauerhaft schlappe sechs Millionen US-Dollar Kunst in Form von 1.600 Art Pieces über die See – darunter drei echte Picasso-Gemälde im Restaurant Prime 7. Die beiden Hingucker schlechthin findet man gleich auf den ersten Blick im Atrium: das erste seetaugliche Fabergé-Ei und der riesige, moderne Leuchter – très chic!
Das charakteristische Ultra-Luxus All-Inclusive-Konzept auf allen sechs Regent-Schiffen kurz zusammengefasst: Hier ist alles inklusive, außer vier Dingen: das Casino, die Spa-Behandlungen, die Kochkurse und die Boutique.
Die Suiten
Auf 224 Metern Länge und über zehn Gäste-Decks bietet die Grandeur 746 Gästen und 548 Crew-Members laut eigenen Angaben unschlagbar viel Platz. Genächtigt wird in Suiten zehn verschiedener Kategorien. Die kleinste buchbare Kategorie ist die Veranda Suite mit 28 Quadratmetern und einem je nach Reiseroute etwa bei 600 US-Dollar pro Person und Nacht liegenden Einstiegspreis.
Meine Suite liegt zwar "nur" zwei Level höher, aber allein platztechnisch ist das schon ein ganz schöner Unterschied. Die Superior-Kategorie (Foto) wurde mit der Explorer-Klasse eingeführt, um noch eine Suite im unteren Preissegment anbieten zu können – zwar mit mehr Platz, aber noch nicht den zusätzlichen Service, den es ab der Concierge Suite gibt. Das Platzplus von zehn Quadratmetern kommt durch den begehbaren Kleiderschrank und das größere Bad, was mir bei der Schiffsbesichtigung beim Betreten der kleineren Veranda Suite schon deutlich wird.
Der genannte Service-Mehrwert beginnt bei der Concierge-Suite mit einem inkludierten Vorübernachtungs-Paket, vorrangigen Reservierungen für Ausflüge und Restaurants und einer Illy-Kaffeemaschine in der Suite. Letztere habe ich ehrlich gesagt in meiner Superior Suite vermisst, denn die gehört bei solchen einem Top-Produkt meines Erachtens zum Standard. Aber ich kann mir ja 24/7 alles, auch mein Morgen-Käffchen, beim Room-Service bestellen.
Super für die Reederei, doof für mich: das Schiff ist ausgebucht und ich kann mir ansonsten nur noch eine Penthouse-Suite (Foto) anschauen. Hier heißt es Gas geben im Verkauf, denn das ist der beliebteste und zuerst ausgebuchte Suiten-Typ. Kein Wunder, hier kann man auf 52 bis 60 Quadratmetern lustig im Kreis laufen – da braucht man gar nicht auf den Walking-Pfad auf dem Oberdeck. Rundgang gefällig? Man geht vom Eingang aus vorbei an einer kleinen Pantry und einem Esstisch, weiter durch das Wohnzimmer, das mittels Schiebetüren komplett vom Schlafzimmer trennbar ist. Geht man dann durch das Schlafzimmer, weiter durch das Bad und den angrenzenden extra Toilettenraum und dann noch weiter durch das Ankleidezimmer, landet man wieder im Eingangsbereich. Service-Plus: Ab der Penthouse Suite gehört ein persönlicher Butler zu den Annehmlichkeiten.
Mein Vorteil: Ich habe alle Suiten-Typen bereits auf der Splendor besichtigen können. Mein Gesamt-Favorit ist die Seven Seas Suite mit einer traumhaften Badewanne mit großen runden Fenstern und Ausblick auf das glitzernde Meer. Auch die Lage macht die nur vier Suiten dieser Kategorie interessant: im Bug an der Seite mit Rundumblick und gemütlichen Schrägen. Die 76 Quadratmeter verteilen sich hier auf ein Schlafzimmer, ein separates Wohnzimmer und ein Marmorbad nebst 22 Quadratmeter Balkon.
Königsklasse: Bei der Regent Suite reden wir definitiv von Superlativen. Mit 299 Quadratmetern indoor plus 114 Quadratmeter Terrasse ist die Suite das größte Zuhause auf See, eine Nacht kommt aber auch auf schlappe 11.000 US-Dollar Einsteigspreis. Denn: Allein das Bett von Hästens im Master Bedroom hat 200.000 US-Dollar gekostet.
Die Suite besteht aus einem riesigen Wohnzimmer mit Salon, zwei großen Schlafzimmern mit eigenen Bädern, von dem das des Master Bedrooms eher einem eigenen Spa gleicht, und Terrasse mit Minipool. In besagtem eigenen Spa (Foto) könnte ich mich, wäre ich Herrin dieses "Hauses", den ganzen Tag massieren lassen, unbegrenzte Treatments genießen und von Sauna und Dampfbad in den Whirlpool hüpfen. Der Rundum-Balkon und das Oberlicht im Salon machen den 360-Grad-Blick kapitänsgleich perfekt, denn die Suite liegt mit Blick voraus über der Brücke.
Um nur ein paar der zusätzlichen Mehrwerte dieser Suite aufzulisten: exklusiver Zugang zum privaten Speisezimmer The Study für bis zu 12 Gäste, privater PKW und Reisebegleitung für Landgänge und inkludierte Flüge (First Class im Inland und Business Class für internationale Verbindungen), personalisierte Schreibwaren, kostenfreie Zustellung von bis zu drei Tageszeitungen und vieles mehr.
Wer einen Blick in den kleinen Palast und auf das seit März dort residierende Milliardärs-Pärchen (P.S.: Super nett, die beiden!) werfen mag, hier geht es zur just im Mai ausgestrahlten Galileo-Folge.
Die Kulinarik
Das Kernthema einer Regent-Luxuskreuzfahrt schlechthin ist Essen und Trinken. Was mir leider nach nur fünf Tagen auch meine Outfits sagen. Na, ehrlicherweise kein Wunder, denn ich futtere mich fleißig durch fast alle kulinarischen Möglichkeiten in den vier Tagen an Bord der Grandeur.
Der Pool Grill, La Veranda (das abends zum Sette Mari wird) und Compass Rose sind ohne Reservierung verfügbar. Für die selbstredend auch im Preis inkludierten drei Highend-Restaurants Chartreuse, Pacific Rim und Prime 7 benötigt man eine Tischreservierung. Die kann man easy vorab online im Kundenkonto machen und sich eine verfügbare Uhrzeit aussuchen – und dabei wählen, ob man einen Tisch für sich alleine haben möchte oder sende- und empfangsbereit für neue Kontakte ist. Sollte man seine geplante Appetit-Richtung wechseln, kann man jederzeit am Reservation-Desk Änderungen vornehmen. Oder auch spontan am Restaurant nachfragen, falls einem plötzlich nach dem köstlichen Canadian Lobster Tempura im asiatischen Restaurant ist.
Das Hauptrestaurant ist das Fine-Dining Restaurant Compass Rose (Foto). Das Interior Design macht offenen Wow-Mund beim Eintreten. Und dreht man einen der feinen Platzteller um, entdeckt man das Versace-Logo. Hier finden zum Dinner die meisten Gäste Platz und trotzdem wird feinste Küche geboten, die man auch noch kreuz und quer nach eigenem Gusto durch die Karte zusammenstellen kann: aus Beilagen, Saucen, Pasta, Fleisch-, Geflügel und Fischgerichten und Dessert. Oder man überlässt die perfekte Komposition einfach den Spezialisten und wählt das Degustations-Menü vom Executive Chef.
Mein Lieblingsplatz ist – typisch europäisch – bei schönem Wetter immer draußen. Von daher frühstücke und lunche ich am liebsten an den wenigen Außenplätzen der Grandeur. Ein Punkt, an dem man als norddeutscher Frischluft-Fan sehr schnell bemerkt, dass die Hauptklientel eher von der anderen Seite des Atlantiks kommt. Von daher sind meine Lieblingsplätze der Pool Grill und die Terrasse des La Veranda hinten am Bug. Pool Grill klingt erstmal lapidar, aber auch hier gibt es ein eigenes Menü, aus dem ich neben dem Buffet mit Salaten und diversen frisch hier an der Station gekochten Speisen wählen und bestellen kann. Aber wie gesagt, so ein Job als LuxusInsiderin ist schon echt hart und ich ergebe mich und teste notgedrungen alle herausragenden Restaurants. Also selbstredend auch das French Cuisine offerierende Chartreuse. Ob mein Herzblatt mir zuhause demnächst auch einmal so ein köstliches Steak Tartare et Caviar zaubert? Das geht mir nicht mehr aus dem Kopf! Und das bitte mit einem so perfekten Service mit weißen Handschuhen.
Designtechnisch ganz weit vorne ist das Asia-Style Restaurant Pacific Rim (Foto). Flößte einem der beeindruckende Drache am Eingang des Schwester-Restaurants auf der Splendor noch gehörig Respekt ein, steht an dieser Stelle auf der Grandeur ein wundervoll blühender Kirschbaum – mit ganzjährig "blühenden" Blüten aus handgeblasenem Glas.
Last but not least, mein kulinarischer Favorit, das New York Steakhouse Prime 7. Das Prime 7 und das Chartreuse haben übrigens jeweils eine eigene kleine Bar (Foto), um sich entspannt auf das Dinner vorzubereiten. Den einzigen Reservierungs-Slot, den ich noch bekommen habe, war der letzte um 21 Uhr. Im Nachhinein betrachtet ideal, vielleicht auch weil ich den in meinen Augen besten Tisch im Restaurant bekommen habe: direkt am bodentiefen Fenster, mit Blick auf die Heck-Gischt zum noch leuchtenden Abendhimmel. Ein Träumchen! So auch mein Filet. Denn wohlweislich und immer an meine Kleidchen denkend bestelle ich zum Glück nicht das "Gigantic Steak". Bestellt ein Gast dieses gigantische Stück Fleisch, muss der Chefkoch des Prime 7 immer erst einmal vorbeikommen, schauen und approven, ob man das auch schafft.
Hier noch ein paar Fun Facts in Sachen Kulinarik: Auf einer zehntägigen Cruise werden durchschnittlich rund 550 Kilo Lobster, 450 Kilo Filet Mignon, 225 Kilo Lachs und zehn Kilo Kaviar kredenzt. Plus 1.500 Flaschen Champagner und 5.000 Flaschen Wein aus einer Auswahl von 65 weißen, 130 roten, fünf Rosé- und sechs Dessert-Weinen geköpft. Die teuerste Flasche der Spezial-Karte liegt bei 2.500 US-Dollar und kommt aus dem Napa Valley.
Das Spa
Im Spa finde ich meinen Lieblingsplatz an Bord. Wie mir die Spa-Chefin verrät, entdecken viele Gäste den Wellness-Tempel meist erst gegen Ende einer Reise, und bis dahin ist es hinten auf der kleinen Terrasse am Heck herrlich leer. Kein Heckmeck, tolle verschiedene Lounge-Möbel, ein Kühlschrank und Wasser-, Saft- und Teebar zur Selbstbedienung. Über die Temperatur der drei Whirlpools müssen wir aber noch einmal sprechen, liebes Grandeur-Team. Sagen wir mal so, der Größte der drei geht ja noch. Aber die beiden kleinen an der Seite mit 180-Grad-Blick… Danach ist bei den männlichen Gästen nix mehr mit Kinder zeugen!
Die umfangreichen Spa Treatments liegen leider außerhalb meiner Touristikergehalts-Verfügbarkeit, aber ich gönne mir ein paar der zahlreichen kostenlosen Angebote. Bei einer zehnminütigen Deep Tissue und Kopfmassagen-Kostprobe wird mir genüßlich das Massage-Menü erklärt. Die Ergebnisse der ebenfalls kostenlosen Hightech-Hautanalyse verschweige ich an dieser Stelle lieber. Und leider verpasse ich den Ladies Pamper Day, der erst nach meiner Disembarkation stattfindet. Coole Idee finde ich dieses Angebot: Geht man vor 10 Uhr zu einer Fitness Class, bekommt man 30 % Discount auf Massagen. Ooops, leider keine Sportklamotten dabei…
Zu den modernen Treatments gehört unter anderem eine Zero Gravity Wellness Massage mit Schwerelosigkeits-Effekt: Acht Massagebank-Positionen und eine choreografierte Massage heben Ihre Kunden dabei in den Entspannungshimmel.
Die Experiences
Zum Regent Seven Seas All-Inclusive-Konzept gehören auch die unbegrenzt inkludierten Landausflüge in jedem Hafen, die man sich optimalerweise vorab im Kundenkonto aussucht und reserviert. Alles klappt wie am Schnürchen: Man kommt an Bord und hat die Tickets bereits auf der Suite liegen und muss nur zum angegebenen Zeitpunkt im Theater erscheinen, um sich in die perfekt durchorganisierten Hände des Teams zu begeben. Nun kommt mein persönlicher Haken: Mein Wunschausflug auf Korfu mit Selfie-Tipps findet mangels Interesse weiterer Gäste nicht statt. Und ich Schlaumeier checke abends nochmal die Uhrzeit meines Ausflugs "Olympia in 3D" – blöderweise ohne Brille. Und 8 und 9 sehen sich verdammt ähnlich…
Zum Ausflugs-Menü gehören neben den zahlreichen Inklusiv-Touren auch Spezial-Ausflüge: Regent Choice bietet gegen Aufpreis speziell zusammengestellte Programme in kleineren Gruppen. Von Go Local Tours und Wellness-Touren bis hin zu den neuen Konzepten "Eco-Connect Tours" und "Behind the Design". Hier erleben Ihre Kunden hautnah, wie sich lokale Gemeinschaften für ihre Umwelt einsetzen und entdecken spannende Geschichten hinter einigen der größten architektonischen Designs der Welt. Gourmet-Herzen höher schlagen lässt die Culinary Kitchen, die bordeigene Kochschule mit hochprofessionellen Chefkochs, die perfekt mit einer Gourmet Explorer Tour ergänzt werden kann: Unter der Leitung eines Meisterkochs, bei Kochkursen auf Privatanwesen oder beim gemeinsamen Schlendern über Märkte können Gäste ihr kulinarisches Wissen erweitern.
Selbstredend stehen auch private Chauffeure und Touren zur Verfügung.
Ich habe mit meiner Presse-Gruppe neben der klassischen Schiffs- und Suiten-Besichtigung noch ein paar special experiences. Mein persönliches Highlight ist die Brücke mit unserem charismatischen und passend zur Destination griechischen Captain Aris, der durchweg ein schelmisches Grinsen im Gesicht hat. Es ist bereits sein zweiter Vertrag auf der Grandeur, aber er fühlt sich noch immer, als würde er die Enterprise und nicht ein Kreuzfahrtschiff navigieren, wenn er die Brücke betritt. Die er, abergläubisch wie er ist, übrigens immer zur gleichen der zwei Türen verlässt, über die er sie betreten hat. Als Kind noch seekrank geworden, ist der nach seiner Ausbildung bei der griechischen Marine direkt in die Kreuzfahrt gegangen. Mit Engelsgeduld und viel Spaß bei der Sache erklärt er uns die raumschiffsartige Technik und hat lustige Insider und Geschichten parat.
Auf der PR-Galley-Tour treffe ich den Chef der Chefs: Senior Executive Chef Michael Meyepa kommt aus Kapstadt, ist seit 2015 bei Regent Seven Seas, hat vor der Grandeur bereits die Splendor gelauncht und ist für eine ganze Horde von 89 Köchen an Bord verantwortlich. Jedes Restaurant, also sogar der Pool Grill, hat seine eigene Küche. Nichts wird vorgekocht und ab einer Order haben die Köche sportliche fünf bis acht Minuten Zeit, ein Gericht fertig zu bekommen. Jeden frühen Abend zu 17 Uhr kommen die Chefköche der einzelnen Restaurants zum Meeting, anschließend werden alle Gerichte des Abends als Beispiel gekocht und von Michael durchprobiert. Da muss einfach jeder Griff sitzen, denn wie eingangs erwähnt ist die Kulinarik wichtiges, wenn nicht sogar wichtigstes, Element einer Luxuskreuzfahrt. Ganz nebenbei macht er aktuell die Planung für den August. Anhand der Demographie der gebuchten Kunden nimmt er die Bestellungen für die in drei Monaten startenden Reisen vor. Selbstverständlich wird dabei auch auf alle möglichen Allergien und Diäten eingegangen – und die Liste ist lang. Auch die Crew bekommt an Bord der Grandeur alles andere als die Überbleibsel der Gäste. Im Gegenteil, sie sind der Küche genauso wichtig und bekommen diverse demographisch angepasste Menüs und heimatliche Gefühle werden an Feiertagen kulinarisch unterstützt.
Das Entertainment
Allabendlich heißt die große Frage: In welcher der drei Lounges starten wir heute zum Bar-Hopping? Ich beginne die Abendgestaltung meiner Begleitung zuliebe im zum Glück bestens belüfteten Connoisseur Club, in der auch immer sofort ein Kellner aus der benachbarten Observation Lounge vorbeikommt, um die Bestellung entgegenzunehmen. Hier sind die Raucher unter sich, aber es ist eben auch sehr kommunikativ und man kommt immer schnell mit netten Gästen ins Gespräch. In der Grandeur Lounge wird abends mit Band und Karaoke am meisten gerockt. Mein favorisierter Bar-Platz ist aber die Meridian Lounge (Foto), denn hier ist ein Meister seines Cocktail-Fachs am Werk und es gibt eine eigene Cocktailkarte. Sollte man darin trotz immenser Auswahl nichts finden, wird einfach der passende Drink auf Wunsch neu komponiert. Für mich eine Art leichte Pina Colada, also mit Aromen von Kokos und Ananas, leicht aber mit Alkohol. Yummy!
Die zum Teil eigens für die Grandeur kreierten Shows sind eine Hommage an Broadway-Produktionen mit tollen Darstellern und Choreographien. Im Constellation Theatre über zwei Decks zelebrieren sie zum Beispiel den Tango oder inszenieren ein VIP-Konzerterlebnis à-la Freddie Mercury.
Der Service
Keine Frage, der muß in dieser gehobenen Preisklasse erstklassig sein. Auf den Punkt gebracht: ist er! Es ist immer jemand on spot, um mir einen Wunsch von den Augen abzulesen, aufzuräumen oder mich einfach nur anzulächeln.
Meine Suite-Attendant-Fee Moh fragt mich als erstes nach meinen Wünschen für die Mini-Bar. Ich bin genügsam und lasse mir neben dem ohnehin vorhandenen Champagner und der Grundausstattung an Softdrinks und Bier eine Flasche Rotwein meiner Wahl bringen. Da ich vor der Pressereise schon ein paar Tage in meiner alten Wahlheimat Griechenland war, nutze ich den kostenfreien Wäscheservice ausgiebig. Ach wie süß! Entzücktes Glucksen beim Anblick meiner frischen Schlüppis in Seidenpapier. Ich bin offenbar bei weitem nicht die einzige, die mit fast komplett sauberer Wäsche im Koffer nach Hause fliegt; sehe ich doch jeden morgen etliche Laundry-Bags an den Türen meines Flurs hängen.
Mir begegnet durchgehend nur lächelndes und gut gelauntes Staff. Und das, obwohl das Trinkgeld im Reisepreis ja bereits inkludiert ist. Ich traue mich zu fragen und hier nur einmal ein Beispiel aus dem Spa-Bereich: Gönnt man sich dort eine Massage, bekommt der Therapeut vom Unternehmen (!) 20 Prozent Tip. Klasse geregelt!
Meinen Wow-Servicemoment habe ich an der Meridian Lounge-Bar: als ich erst zum zweiten Mal dort sitze, denkt der schüchterne, aber immer bestens gelaunte Barkeeper von selbst daran, mir meinen Negroni ohne Eis zu kredenzen.
Ein wenig für Fragezeichen sorgt bei mir das Thema WiFi. Das ist unlimitiert kostenfrei. Nun aber das Aber: je nach Suitenkategorie nur für ein Gerät. Damit kommt heutzutage ja keiner mehr aus, zumal an Bord der Grandeur auch eher die Gehaltsklasse Unternehmer und Manager reist. Nun bin ich auf einer Pressereise, und das Thema wird für mich geregelt. Aber das Problem scheint bekannt zu sein und wäre meiner Meinung nach ein Optimierungspunkt.
Fazit
Trotz aller Begeisterung dürfen wir natürlich nie die Kundenbrille absetzen – und die sollte auch nicht rosarot sein. Aber kommen wir zurück zur eingangs gestellten Frage: Ja, die Grandeur wird der anspruchsvollen Zielgruppe gerecht! Nicht umsonst hört man, wenn man mit Gästen ins Gespräch kommt, immer wieder "Wir waren schon auf der Mariner!" oder auf einem anderen Schiff der Regent-Flotte. Und das Milliardärs-Pärchen in der Top-Suite spricht natürlich auch für sich. Dass ich persönlich seit Jahren ein Regent-Fan bin, liegt am großartigen Team: Sie alle sind ein perfektes Beispiel dafür, wie sehr unsere geliebte Branche menschelt. Und auch diesmal erweist sich das Bord-Team als Krönchen der Kreuzfahrt.
Kontakt für Reise-Profis: Sabine Franz, Senior Business Development Manager Süddeutschland, Österreich und Schweiz Janina Deeke, Business Development Manager, Deutschland (ohne Süddeutschland)