Geheimtipp Nova Scotia
Kanada
Pünktlich zur Laubfärbung durfte LuxusInsider das Herbstkleid Nova Scotias bestaunen und dabei wieder einmal feststellen, dass Luxus sich nicht auf eine Farbe festlegt. Denn neben den kunterbunten Wäldern bietet die Region eine hervorragende Küche, eine bewegte Geschichte, Gänsehaut-Musik und schönstes Kunsthandwerk. Vor allem findet sich im Osten Kanadas, zwischen Whisky, Bananenbrot, Lobster, Golfplätzen, Leuchttürmen und Seen, aber eines: absolute Ruhe – der Inbegriff von Luxus.
HOTEL-TIPPS
Cabot Cape Breton, Inverness
46 Abschläge mit Aussicht! Da sich das Cabot Cape Breton an einem schier endlosen Sandstrand befindet, bieten die beiden World-Top-100-Golfplätze Cabot Links und Cabot Cliffs sowie der neue, auf dem höchsten Punkt der Klippen gelegene Par-3-Kurzplatz The Nest ein atemberaubendes Panorama auf den Atlantik und die vorgelagerten Fairways. Und auch die 72 Zimmer der Cabot Links Lodge, die Golfvillen und die Cliffs Residenzen (Foto) eröffnen eine weite Sicht über die Sanddünen und Grashügel der Golfplätze und das glitzernde Meer. Gleiches gilt für die drei F&B Outlets des Resorts, in denen fangfrische Meeresfrüchte und Live-Musik geboten werden. Wer tiefer in die Kultur Nova Scotias eintauchen möchte, als nur beim Anstoßen das gälische "slàinte", das französische "santé" oder das neuschottische "sociable" in die Runde zu rufen, dem seien die verschiedenen Aktivitäten des Resorts ans Herz gelegt: Sei es ein Lobster-Kochkurs, ein Besuch der örtlichen Trabrennbahn oder eine Bootstour zum Beobachten von Adlern, Robben, Delfinen und Walen – es wird bestimmt nicht langweilig. Zudem gibt es Helikopter-Ausflüge zur Glenora Distillery, zum Fliegenfischen im Margaree River oder zu den freilaufenden Wildpferden von Sable Island. Kunstinteressierte sind in Doug Frasers Galerie, mitten zwischen Cabot Links und Cabot Cliffs gelegen, jederzeit willkommen. Ceilidhs und Festivals, aber auch private Dudelsack- und Geigenkonzerte bei Sonnenuntergang bieten zudem regelmäßig Schönes fürs Ohr.
Kontakt für Reiseprofis: Jules Cowan-Dewar, Chief Marketing Officer
Glenora Inn & Distillery, Mabou
Einflüsse der schottischen Einwanderer, die im 19. Jahrhundert nach Cape Breton strömten und die Gegend zu ihrer neuen Heimat, ihrem "Nova Scotia", erklärten, finden sich im idyllisch gelegenen Glenora Inn & Distillery, der ersten Single-Malt-Whisky-Brennerei Nordamerikas. Der "Glen Breton Rare", der hier seit 1990 nach traditioneller Methode hergestellt wird, wurde 2000 erstmals abgefüllt. Die kupfernen Pot Stills lassen sich von Juni bis Oktober im Rahmen einer täglichen Führung mit anschließender Kostprobe besichtigen. Mit Backstage-Pass geht es zudem zum Lagerhaus, wo Proben direkt aus dem Fass entnommen werden. Danach folgt im Pub eine private Whisky-Verkostung verschiedener Glenora-Abfüllungen. Besonders stimmungsvoll wird's, wenn zwischen 13 und 15 Uhr sowie 20 und 22 Uhr die Cape Breton Ceilidh stattfindet, denn dann erfüllt Live-Musik den Raum. Und auch das Essen, das hier – oft mit Whisky angereichert – auf den Tisch kommt, weiß zu überzeugen. Bestens gesättigt und angeheitert geht es schließlich aufs Zimmer oder in eines der sechs freistehenden Blockhäuser am Berghang. Wer im Brookside nächtigt, dem neuesten Gebäude des Anwesens, kann auf der Terrasse sitzend dem Rauschen des durchs Gelände fließenden Bachs MacLellan's Brook lauschen. Aus diesem stammt das Wasser, das in allen Whiskys der Glenora Distillery enthalten ist.
Kontakt für Reiseprofis: Donnie Campbell, Distillery Manager & Whisky Ambassador
Muir, Autograph Collection, Halifax
Als Teil des neuen Stadtviertels Queen's Marque hat das Muir Hotel vor etwas über einem Jahr am Hafen von Halifax eröffnet. Seither genießen die Gäste des Hauses neben Fitness-, Wellness-, Kunst- und Kulturangeboten nicht nur einen unverbauten Blick aufs Wasser, sondern auch direkten Meerzugang: Wer mag, kann mit der hoteleigenen 26-Fuß-Yacht "Little Wing" in See stechen. Alternativ stehen hierfür Kajaks und das Motorboot "Reach" zur Verfügung. Und auch im Inneren des Hotels ist die Natur Nova Scotias ganz nah, denn die großen Fenster fluten die Zimmer mit Küstenlicht. Die maßgefertigten Möbel stammen allesamt aus Kanada – ebenso die karierte Tartan-Wolldecke am Fußende jedes Bettes, die die Farbtöne der Region abbildet und die kulturelle Verbindung zu Schottland aufleben lässt. Hinzu kommen Original-Landschaftsgemälde lokaler Künstler, die in den Zimmern, den öffentlichen Bereichen und der Kunstgalerie "True Colours" ausgestellt werden. Letztere kann von Muir-Gästen als exklusiver Eventbereich genutzt werden. Darüber hinaus gibt es das gehobene Restaurant Drift, das leckere Cocktails und atlantisch-kanadische Klassiker kredenzt, sowie das per Privataufzug erreichbare Speakeasy "BKS" (Foto), das über eine in den Hafen hineinragende Terrasse verfügt. Tipp: Von hier lässt sich die Kunstinstallation "Tidal Beacon" bewundern, die mit einem zwölfminütigen Lichtspektakel auf die Höhepunkte von Ebbe und Flut reagiert.
Kontakt für Reiseprofis: Brett Madsen, Senior Sales Executive
INSIDER-TIPPS
Selbst wenn es kalt und windig sein sollte, ist eine Kajaktour auf einem der vielen Seen Nova Scotias ein Muss, denn nirgendwo sonst wird man hier so sehr eins mit der Natur wie auf dem Wasser. Wenn der Guide dann auch noch hausgemachtes Bananenbrot und warmen Schokoladen-Chai-Tee auspackt und in den Baumkronen am Ufer ein Weißkopfseeadler thront, ist jegliche Anstrengung vergessen – und innere Ruhe kehrt ein. Von dieser Art der Entschleunigung, die wir alle von Zeit zu Zeit gut gebrauchen können, hat North River Kayak Tours eine Menge im Angebot. Anfänger und Fortgeschrittene können die Küste von Cape Breton Island bei geführten Ausflügen erkunden. Dabei stehen mehrere Sehenswürdigkeiten der St. Ann's Bay auf dem Routenplan: Die sechs bis sieben Kilometer lange Strecke führt an den Überresten der stillgelegten Oxford Paper Mill vorbei zu einem Wasserfall, ehe an einem kleinen Granitsteinstrand eine Pause eingelegt wird. Weitere Fotomotive bietet die zehn bis zwölf Kilometer lange Kajaktour, bei der zudem eine Seehöhle und ein umgebauter Leuchtturm angesteuert werden. Zum Mittagessen gibt es Fischfrikadellen am Strand – und zurück am Ausgangspunkt mit etwas Glück noch Gitarrenklänge. Um das Naturerlebnis abzurunden, können vor Ort gemütliche Hütten für bis zu vier Personen gebucht werden. Die Glamping-Unterkünfte sind mit einem Bett, Schreibtisch, Kühlschrank und Büchern ausgestattet. Das zweckdienliche Waschhaus befindet sich nur wenige Schritte entfernt.
Kontakt für Reiseprofis: Angelo Spinazzola, Inhaber North River Kayak Tours
Über die Geschichte der hiesigen Ureinwohner, der Mi'kmaq, lässt sich viel auf Goat Island erfahren, einer längst ziegenlosen Insel im Bras d'Or Lake. Hier, inmitten des UNESCO Biosphärenreservats, geht es mit Eskasoni Cultural Journeys auf Entdeckungstour. Authentisch und offen zeigt das Volk der Mi'kmaq, wie es in der Vergangenheit lebte – und welche Traditionen bis heute fortbestehen. Ein 2,4 Kilometer langer Lehrpfad, der künftig noch weiter ausgebaut werden soll, schlängelt sich am Ufer der Insel entlang und bietet Kunstinstallationen, Schautafeln und interaktive Stationen zum Staunen, Anfassen und Mitmachen. Bei privaten oder geführten Touren, allein oder als Gruppe, lernen Besucher den "Herzschlag der Nation" beim Trommeln kennen. Traditionelle Tänze, Lieder, Geschichten und Spiele begleiten sie während der kulturellen Erfahrung, die dem Erbe der Mi'kmaq eine wichtige Stimme verleiht. Über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg systematischem Rassismus ausgesetzt, ist die indigene Gemeinschaft in Eskasoni bis heute ihrer Kultur treu geblieben. An vielen ihrer tief verwurzelten Glaubenssätze lassen die Einheimischen die Besucher teilhaben, indem sie sie in die Geheimnisse des Jagens, Fischens, Heilens und Korbflechtens einweihen, mit ihnen über offenem Feuer Luskinikn, ein bei den Mi'kmaq beliebtes Brot, zubereiten und eine Rauchzeremonie durchführen, die die Gedanken, die Augen, die Ohren, den Mund und das Herz reinigen soll.
Kontakt für Reiseprofis: Faye Sylliboy, Tourism Managerin Eskasoni Cultural Journeys
Rund 160 historische Leuchttürme säumen die Küstenlinie Nova Scotias. Am berühmtesten ist dabei Peggy's Cove Lighthouse, das wohl meistfotografierte Leuchtfeuer der Region. Hier, nur rund 45 Minuten von Halifax entfernt, ermöglicht ein neues und zugleich barrierefreies Aussichtsdeck allen Gästen einen freien Blick auf das weiße Bauwerk mit roter Mütze. Wer sich dem 1914 erbauten Leuchtturm über die Felsen nähern möchte, sollte vorsichtig sein und dunkle Stellen meiden, denn oft machen raue Wellen den Untergrund gefährlich rutschig. Doch nicht nur die Augen, auch die Ohren müssen unbedingt gespitzt werden, wenn Musiker der Kulisse mit Dudelsack oder Alphorn eine ganz eigene Stimmung verleihen und gegen den Meereswind anspielen. Etwas weiter den Hang hinab wartet währenddessen das malerische Fischerdörfchen Peggy's Cove mit Straßen wie der Lobster Lane darauf, die Besucher zu verzaubern. Doch die 339 Kilometer lange Lighthouse Route, die von Halifax bis Yarmouth an der Südküste Nova Scotias entlangführt, hat noch mehr zu bieten: Neben zahlreichen weiteren Leuchttürmen erwarten die Urlauber pittoreske Gemeinden wie der Badeort Chester, Mahone Bay mit seinen drei aufgereihten Kirchen und die UNESCO-Seefahrerstadt Lunenburg. Die reine Fahrzeit beträgt mehr als drei Stunden pro Strecke.
Kontakt für Reiseprofis: Thomas Vogler, Account Manager Nova Scotia bei Travel Marketing Romberg
Das sagt die Branche
„Was zieht Luxusreisende nach Nova Scotia?“
„Nova Scotia ist noch ein echter Geheimtipp Kanadas, obgleich die Nachfrage in den letzten Jahren stetig gestiegen ist. Mehrere Direktflüge aus Deutschland machen die Region immer attraktiver – vor allem für all jene, die einst kamen, sich verliebten und seither gerne wiederkommen. Luxuskunden schätzen Nova Scotia dafür, dass es nicht überlaufen ist, zugleich aber viele Möglichkeiten bietet, die Natur mit ihren zahlreichen Seen, zerklüfteten Küstenlinien und menschenleeren Stränden von der Land- und Wasserseite oder auch aus der Luft zu entdecken. Besonders beliebt sind dabei Walbeobachtungen und die Wanderwege am Cabot Trail, aber auch idyllisch gelegene Weltklasse-Golfplätze – und natürlich das kulinarische Angebot: Denn neben fangfrischem Hummer gibt es vor Ort viele edle Weine, etwa aus dem Annapolis Valley. Auf den vorgelagerten Inseln finden Luxusreisende zudem die gewünschte Privatsphäre. Und ab Halifax geht es auf zu Grönland-Abenteuern!“
Pia Hambrock, Head of Product & Operations bei CRD Touristik
Fazit
Raus aus dem Alltagsstress, rein in die endlose Weite Kanadas! Wer Abstand von allem und Nähe zur Natur sucht, ist in Nova Scotia goldrichtig. Hier lässt es sich meilenweit wandern, ohne dass man einer anderen Menschenseele begegnet – und wenn doch, ist sie stets bestens gelaunt. Warum? Weil die Uhren in Neuschottland leiser ticken, der Ahornsirup bereits morgens ein Lächeln auf die Lippen zaubert und das Meer immer nur wenige Schritte entfernt ist. Auch Luxusreisende profitieren hiervon: Sie können in Nova Scotia zur Ruhe kommen, während sie sich staunend umblicken, denn wenn sich im Herbst die riesigen Waldflächen zu farbenfrohen Kunstwerken ohne Rahmen mausern, wird jeder Wanderweg zum Ziel. Dass das gut ankommt, zeigt sich an der steigenden Nachfrage und dem zunehmenden Angebot an Direktflügen nach Halifax. Höchste Zeit für Reiseverkäufer, ein Auge auf Nova Scotia zu werfen.
Text: Vanessa Schumacher