USA – Jetzt reden die Profis

"Die Menschen sind, wie man es aus den USA kennt, offen, hilfsbereit und interessiert."

"Die im Vergleich zu Europa sehr hohen Hotelpreise sind aufgrund des Dollarkurses aktuell sehr attraktiv."

"Die Nachfrage nach Reisen in die USA bewegt sich weiterhin auf dem hohen Niveau der Vorjahre."

Die politischen Ach-Herrjes reißen nicht ab, die ESTA-Gebühr hat sich fast verdoppelt und aktuell ist es geradezu schick zu sagen "Ich reise momentan nicht in die USA". Das sehen nicht wenige Menschen so, entsprechend sind die internationalen Ankünfte im Juli 2025 laut neuester Zahlen des National Travel and Tourism Office im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9 Prozent gesunken. Und zu allem Überfluss wurden Reisende jetzt auch noch durch den Government Shutdown verunsichert, der Auswirkungen auf Airport-Abläufe und Nationalparks hat. Puh… Dennoch muss man festhalten: Zumindest aus dem DACH-Markt haben Reisende ihren USA-Urlaub in der Regel wie geplant angetreten und nicht storniert. Und im Hochwert-Segment wird auch weiterhin fleißig gebucht. Die Autorin dieser Zeilen hat sich ihre Urlaubsfreude ebenfalls nicht von politischen Tobsuchtsanfällen vermiesen lassen – ebenso wie viele Luxustouristiker, mit denen wir gesprochen haben. Glauben Sie mir und Ihren erfahrenen Branchenkollegen: Die USA sind und bleiben ein großartiges Reiseland. Let's go!

von LuxusInsider-Chefredakteurin Iris M. Köpke

"Wir sehen, dass die Nachfrage nach USA-Reisen wieder deutlich anzieht. Trotzdem spürt man, dass viele noch etwas zurückhaltender buchen als in den Jahren vor der Pandemie. Unsere Kunden, die gereist sind, sind durchweg positiv überrascht: Die Einreise ist einfacher als je zuvor – mehr Personal, schnellere Abläufe, sehr freundlich. Vor Ort erleben sie die USA entspannter und oft leerer als gedacht, was die Reisen besonders angenehm macht. Bei meiner USA-Reise im September war die Einreise für mich persönlich auch total unkompliziert – freundlich, schnell, null Probleme. Ich war dieses Jahr schon dreimal drüben und habe jedes Mal die gleiche positive Erfahrung gemacht."

Timo Kohlenberg, Geschäftsführer America Unlimited

"Wir sehen, dass die Nachfrage nach USA-Reisen wieder deutlich anzieht. Trotzdem spürt man, dass viele noch etwas zurückhaltender buchen als in den Jahren vor der Pandemie. Unsere Kunden, die gereist sind, sind durchweg positiv überrascht: Die Einreise ist einfacher als je zuvor – mehr Personal, schnellere Abläufe, sehr freundlich. Vor Ort erleben sie die USA entspannter und oft leerer als gedacht, was die Reisen besonders angenehm macht. Bei meiner USA-Reise im September war die Einreise für mich persönlich auch total unkompliziert – freundlich, schnell, null Probleme. Ich war dieses Jahr schon dreimal drüben und habe jedes Mal die gleiche positive Erfahrung gemacht."

Timo Kohlenberg, Geschäftsführer America Unlimited

Hans-Joachim Bischoff, CEO Consul Weltreisen

"Ich war selbst gerade mit meiner Familie im USA-Urlaub, in Kalifornien und Hawaii. Die Einreise verlief absolut reibungslos. Natürlich gehören die üblichen Sicherheits- und Passkontrollen immer dazu, aber wir hatten weder Wartezeiten noch besondere Schwierigkeiten in San Diego.

In Kalifornien fiel uns auf, dass oft der Begriff 'Trumpy' verwendet wird, um zu betonen, dass dieser Bundesstaat politisch anders tickt. Gleichzeitig spürt man dort den Rückgang internationaler Touristen aus Europa, Asien und Kanada – was für uns den Vorteil hatte, dass wir an Sehenswürdigkeiten kaum Wartezeiten hatten. Ein großes Thema sind allerdings die gestiegenen Lebensmittelpreise: Da viele Arbeitskräfte aus Südamerika in der Landwirtschaft fehlen, explodieren die Preise. Somit sind auch Restaurantbesuche nicht mehr der Genuss wie früher – viele Lokale schließen sehr früh und sind entsprechend überfüllt.

Wir haben die Zeit insgesamt als sehr angenehm empfunden. Die Menschen waren, wie man es aus den USA kennt, offen, hilfsbereit und interessiert. Politische Themen kamen kaum zur Sprache – wenn doch, dann eher beiläufig, ohne dass es unangenehm wurde. Bedrückend oder gar bedroht haben wir uns zu keiner Zeit gefühlt. Im Vergleich zu früheren Reisen hat sich die Atmosphäre für uns kaum verändert: Die USA bleiben freundlich, vielfältig und voller Möglichkeiten, Neues zu entdecken. Für Reisende überwiegt ganz klar das Positive."

Marcel Kern, Inhaber Luxury Dreams

"Bereits im vergangenen Jahr konnten wir einen deutlichen Anstieg bei USA-Buchungen verzeichnen – und wie viele andere haben auch wir nach der Präsidentschaftswahl, spätestens zur Amtseinführung, mit einem Einbruch gerechnet. Doch entgegen aller Erwartungen sind die Buchungszahlen sogar weiter gestiegen.

Interessant ist dabei, dass viele Kunden ausdrücklich betonen, keine Anhänger des aktuellen Präsidenten zu sein, aber dennoch in die USA reisen möchten. Was sich allerdings verändert hat, sind die bevorzugten Reiseziele: Gefragt sind fast ausschließlich die großen Metropolen und klassischen Destinationen, während Rundreisen oder Besuche in den Midwest oder Mountain States bei uns derzeit kaum eine Rolle spielen.

Dafür, dass USA-Buchungen im Luxussegment so gut laufen, sehen wir zwei wesentliche Gründe: Erstens steht der Euro gegenüber dem US-Dollar derzeit so stark wie seit Langem nicht mehr – dadurch wirken die im Vergleich zu Europa hohen Hotelpreise attraktiv, und Kunden erhalten insgesamt ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis. Oft werden deshalb sogar höhere Zimmer-Kategorien gebucht. Zweitens bieten wir zunehmend auch karibische Inseln oder Französisch-Polynesien an, die sich ideal über die USA erreichen lassen. So entscheiden sich viele Gäste für eine Kombination aus ein paar Tagen in den USA und einem anschließenden Aufenthalt in der Südsee oder der Karibik."

Aline Gehl, Teamlead America & Pacific, Windrose

"Die Nachfrage nach Reisen in die USA bewegt sich bei uns weiterhin auf dem hohen Niveau der Vorjahre. Besonders beliebt sind bei den Kunden momentan die Klassiker wie New York, Neuengland und natürlich unser All-Time-Favorite Hawaii. Sehr gefragt sind außerdem Stopover in den Metropolen der Westküste, die viele Reisende mit einem anschließenden Badeurlaub in der Südsee kombinieren.

Gleichzeitig beobachten wir einen klaren Trend hin zu bislang weniger bekannten Naturhighlights: Abseits der klassischen Routen rücken amerikanische Nationalparks wie Yellowstone oder die eher 'stillen' Naturparadiese des Westens stärker in den Fokus der Gäste. Darauf haben wir reagiert und neue private Rundreisen entwickelt, die genau diese besonderen Regionen erlebbar machen.

Die USA überzeugen im Luxussegment durch ihre hervorragende Infrastruktur: erstklassige Hotels, ein breites Angebot an Direktflügen mit Business- und First-Class-Kabinen sowie erstmals wieder stabile Preise.

Entscheidend bleibt jedoch das unverändert klare Reisemotiv: unbegrenzte Möglichkeiten und ikonische Highlights – vom exklusiven Shopping-Trip in New York bis hin zum luxuriösen Beach-Getaway auf Hawaii. Genau diese Vielfalt und Exklusivität schätzen Luxusreisende an der Destination USA besonders."

Der Selbstversuch: Ein Besuch im Heartland USA

Amerikanischer wird's nicht mehr: Wo Bisons ein alltäglicher Anblick sind, Cowboy-Hüte und -Stiefel als akzeptabler Style gelten und der älteste Nationalpark der Welt seit mehr als 150 Jahren Touristen anlockt, da sind USA-Klischees noch sehr, sehr lebendig. Und Luxusreisende? Können wunderbar ins authentische Amerika eintauchen – oft als einzige internationale Besucher.

Luxury Night Dig Excursion

Nein, einen T-Rex wird man hier nicht ausbuddeln. Aber ansonsten ist das fossilienreiche sogenannte 18-Inch-Layer von Wyomings Green-River-Formation immer für eine Überraschung gut: Diese Schicht bewahrt eine beeindruckende Vielfalt an Fossilien aus dem Eozän. Die feinkörnigen Seesedimente sorgen dafür, dass außergewöhnlich detailreiche und gut erhaltene Fossilien entstehen – darunter Fische, Pflanzen, Insekten sowie vereinzelt auch Reptilien und Säugetiere. Besucher können die versteinerten Schätze entdecken, indem sie die schichtartig aufgebauten, kalkhaltigen Tonsteine spalten. Anspruchsvolle Reisende, die tiefer ins Thema eintauchen möchten, sind bei In Stone Fossils bestens aufgehoben: Der von zwei Paaren geführte Betrieb bietet eine Luxury Night Dig Excursion an, bei der man fachkundig begleitet – oft von den Inhabern selbst – in den privaten Steinbruch geht, diesen ganz für sich allein hat und nur unterbrochen von einem Open Air Sunset Dinner mit traumhaftem Ausblick bis Mitternacht "buddeln" darf. Unter dem unfassbaren Sternenhimmel entscheidet man dann, welche der gefundenen Fossilien vom Team fachgerecht präpariert und nach Hause geschickt werden sollen. Hier sind internationale Gäste noch die absolute Minderheit!

Ins-Gespräch-Komm-Faktor mit Locals: 10/10

Andere deutsche Gäste? Haha!

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Private Tour Best of Yellowstone

Natürlich kann man Yellowstone, den ersten Nationalpark der Welt, problemlos selbst mit dem Auto erkunden. Man verpasst dabei aber möglicherweise das eine oder andere Highlight. Und: Haben Sie schon mal an den armen Fahrer gedacht? Der Park ist mit knapp 9.000 Quadratkilometern in etwa so groß wie die Insel Korsika. Es gibt also entsprechend lange Strecken zu überwinden, bei denen man auf den Verkehr und die Tiere, die auf der Straße herumturnen, achten muss. Und das quasi vor dem Aufstehen! Wer möglichst große Chancen auf Wildlife-Sichtungen haben möchte, sollte sich nämlich vor 6 Uhr morgens auf den Weg machen. Mit einem Guide sehr viel entspannter (Tipp: Ask for Aidan Moore – der vielleicht beste Naturalist Guide ever)! Zudem haben die Jungs Adleraugen: Mit Guide entdeckt man locker viermal so viele wilde Tiere wie allein – für Sie getestet. Neben Grizzlys und Schwarzbären sind es vor allem Bisons und die majestätischen Wapiti-Hirsche, die man hier vor die Kameralinse bekommt. Und wenn man einen Guide dabei hat, ist die Chance, eines der berühmten Wolfsrudel zu sehen, ziemlich gut. Mit ein bisschen Glück zeigt er Ihren Kunden auch seine persönlichen Lieblingsspots im Park – etwa den Black Sand Pool, der nicht mal ausgeschildert ist. Hier bebt und trommelt die Erde!

Ins-Gespräch-Komm-Faktor mit Locals: 10/10

Andere deutsche Gäste? Jede Menge, vor allem im Herbst.

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Mount Rushmore

Amerikas Helden in Stein gehauen: In den pittoresken Black Hills von South Dakota erheben sich die riesigen Köpfe von George Washington, Thomas Jefferson, Theodor Roosevelt und Abraham Lincoln. Nun kann man diese aus verschiedenen Perspektiven fotografieren, das Info-Filmchen sehen und wieder gehen. Nicht sehr emotional. Alternativ können Ihre Kunden das Ganze auch erschmecken! Die sahnig-süße Vanille-Eiscreme, die im einzigen Restaurant des National Memorials verkauft wird, wird nach einem Familienrezept von Präsident Thomas Jefferson aus den 1780ern hergestellt. Und es lohnt sich, bis zum Abendprogramm auszuharren: Ein Ranger präsentiert bei der "Lighting Ceremony" mit einer sehr persönlichen Note die Geschichte des Memorials. Ja, es wird patriotisch – aber es menschelt so schön, da bleibt kein Auge trocken!

Ins-Gespräch-Komm-Faktor: 5/10

Andere deutsche Gäste? Kommt vor.

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Buffalo Roundup

Davon haben Ihre Kunden vermutlich noch nie gehört – 14.000 Amerikaner aber schon. Einmal im Jahr treiben Cowboys die Bisons im Custer State Park in South Dakota zusammen. Dort werden sie gezählt, untersucht, geimpft – und dann werden rund 400 der fluffigen Tiere verkauft, weil das Weideland im Park nur für 1.100 Grasfresser reicht. Wer den Mythos des Wilden Westens einmal hautnah erleben möchte: Das Roundup findet immer am letzten Freitag im September statt. Der Eintritt in den Park ist an diesem Tag frei, man muss aber früh aufstehen, denn um Punkt 6.15 Uhr werden die Parkflächen geöffnet. Dann strömen alle zu einer der beiden Viewing Areas, kaufen frische Pancakes und machen es sich auf mitgebrachten Camping-Stühlen gemütlich. Bis man die erste Staubwolke entdeckt und die mächtigen Tiere über den Hügel getrieben werden. Yeeehaw!

Ins-Gespräch-Komm-Faktor: 8/10

Andere deutsche Gäste? Die Ausnahme.

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Crazy Horse Memorial

Nahe Mount Rushmore entsteht etwas Gewaltiges: Seit 1948 meißelt die Familie Ziolkowski die riesige Skulptur eines Ureinwohners auf einem Pferd aus ihrem Berg: Crazy Horse, legendärer Häuptling der hiesigen Oglala Lakota. Die Figur wird sehr viel größer sein als Mount Rushmore – schon jetzt würden alle vier Präsidentenköpfe in den Schädel von Crazy Horse passen. Damit soll den Ureinwohnern ein Denkmal gesetzt werden, denen die Black Hills durch Vertragsbrüche der US-Regierung abgeknöpft wurden. Zweimal im Jahr findet hier der Volksmarch statt: Wer Essen für die lokale Tafel spendet, darf kostenlos rein und zu Fuß hoch bis zum Kinn des Steinriesen marschieren. Dort steht der hochbetagte Adam Ziolkowski, Sohn des Gründers Korzak, und signiert Bruchsteine, die bei den Arbeiten am Fels abgefallen sind. Mega!

Ins-Gespräch-Komm-Faktor: 7/10

Andere deutsche Gäste? Mitnichten.

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Geheimtipp Frederick

Vom Kloster zum Boutique-Hotel: Mit dem neuen Visitation Hotel Frederick aus dem Marriott Tribute Portfolio bringt sich die charmante Stadt in Maryland auch für Reisen mit gehobenen Ansprüchen auf die Hotlist Ihrer Kunden. 65 elegante Zimmer und zwei Restaurants, betrieben von den renommierten Starköchen Bryan und Michael Voltaggio, sorgen für Entspannung und Genuss. Neben der entzückenden Innenstadt gibt es im Umland von Frederick atemberaubende Natur in den Catoctin Mountains oder bei einer Wanderung auf dem legendären Appalachian Trail.

Ihr Kontakt: Claasen Communication GmbH, Maria Greiner E-Mail & Telefon

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Visit Greater Palm Springs

Nur zwei Autostunden von Los Angeles oder San Diego entfernt liegt Greater Palm Springs, die Wüstenoase Südkaliforniens, in der Hollywood-Tradition auf moderne Eleganz und Raffinesse trifft. Glamour, Wellness und Exklusivität werden hier durch legendäre Resorts, stilvolle Villen, transformative Spas, magische Stern-Beobachtungen, hervorragende PGA-Golfplätze und kulturelle Erlebnisse zum Leben erweckt. Ein sicherer und inspirierender Luxusurlaub – maßgeschneidert, bequem erreichbar und ideal für anspruchsvolle Reisende von heute.

Ihr Kontakt: Visit Greater Palms Springs c/ MSi Neu-Isenburg · Steffi Ahlers · E-Mail

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Stilvoll.Still.Upstate

Nur wenige Stunden nördlich von Manhattan beginnt eine Welt, in der sich Luxus ganz neu definiert: stilvolle Boutique-Resorts mit Seeblick, Dinner unterm Sternenhimmel in den Catskills, edle Weine aus den Finger Lakes und inspirierender Kunstgenuss entlang des Hudson Valley. In den Adirondack Mountains locken zudem exklusive Lodges zwischen funkelnden Seen und majestätischen Bergen, während die Thousand Islands mit privaten Inselresorts und maritimem Flair begeistern. Upstate New York – wo Ihre Kunden Luxus mit Charakter, Vielfalt und Seele finden.

Ihr Kontakt: Wiechmann Tourism Service · Deborah Theis · Managing Director · E-Mail

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Der Zauber Oregons

Schneebedeckte Berggipfel, wüstenähnliche Hochebenen, zerklüftete Küsten und unzählige Wasserfälle – Oregon ist eine Schatzkiste voller einzigartiger Landschaften. Ein Paradies für Gourmets, Naturliebhaber und Roadtrip-Fans. Gekrönt wird das Ganze von kulinarischen Genüssen und erstklassigen Weinen, die in den zahlreichen Weinanbau-Gebieten des Staates angebaut werden. Die quirlige Metropole Portland sorgt mit ihren bunten Stadtvierteln, einer imponierenden Food- und Craft-Beer-Szene und den kreativen Einwohnern für einen abwechslungsreichen Mix.

Ihr Kontakt: Travel Oregon · Susanne Schmitt · Account Director DACH E-Mail & Telefon

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USA-Faktencheck: Vorurteile und wie Sie sie entkräften

Jeder Ami is Trump-Fan. Nö, stimmt nicht – nicht mal im traditionell republikanischen Bible Belt. Aber was noch viel wichtiger ist: Man wird als Urlauber auch bei längeren Gesprächen nie ungefragt mit politischen Meinungen behelligt. Die Amis sind so nett, kontaktfreudig und hilfsbereit wie immer! Tipp: Das Thema einfach auslassen. Man fragt schließlich auch nicht seinen Dönermann, ob der für oder gegen Erdogan ist.

Es gibt Probleme bei der Einreise. Kein bisschen! Dritte US-Einreise dieses Jahr, wieder in unter fünf Minuten eingereist. Die Fälle, die durch die Medien gegeistert sind, beruhten allesamt auf Regeln, die schon sehr lange gelten – das hatte nix mit der aktuellen Regierung zu tun. An diese Vorgaben (z. B. korrekte Angaben machen) sollte man sich natürlich halten!

Alle Nationalparks sind aufgrund des Government Shutdowns geschlossen. Ähm… nee?! Sehr vieles, was draußen ist, ist auch geöffnet und zugänglich – und damit ein Großteil der Hauptattraktionen in den Parks. Auch Toiletten, Müllabfuhr und andere wichtige Infrastruktur funktioniert. Was nicht stattfindet, sind z. B. von Rangern geführte Aktivitäten. Spoiler: Die finden ohnehin fast alle nur in der Sommersaison statt – ab Mitte Oktober gibt's auch ohne Shutdown in vielen Parks kaum noch Events. Ja, die Visitor Center sind aktuell geschlossen. Aber alles, was von privaten Anbietern geführt wird – Lodges, Shops, Restaurants, Guided Tours etc. – ist nach wie vor verfügbar!

Die USA sind wahnsinnig teuer geworden. Stimmt leider – gerade bei Lebensmitteln. Ein Päckchen Butter: knapp 6 US-Dollar, der Frischkäse liegt bei über 9 US-Dollar. Pizza essen gehen (ja, ohne Blattgold!) für zwei Personen mit Softdrinks kostet 72 US-Dollar. Und wir reden hier nicht über Großstadt-Preise. Auch in anderen Bereichen sieht's fies aus: Deo? Fast 10 US-Dollar. Privater Tagesausflug? 1.000 bis 1.200 US-Dollar – um sich dann vom Guide schräg anschauen zu lassen, wenn man als knickriger Deutscher nur 100 US-Dollar Trinkgeld gibt. Zumindest da spielt uns die US-Politik in die Hände: Der Dollar hat gegenüber dem Euro kräftig eingebüßt, was das Ganze schon wieder deutlich attraktiver macht.

Top 3 Gründe

… jetzt eine USA-Reise anzubieten

Kurze Wartezeiten

Weniger internationale Besucher, mehr Platz für den einzelnen Gast: Wer Top-Attraktionen ohne Monster-Andrang erleben möchte, sollte jetzt die Gelegenheit nutzen!

Dollarkurs

Rund 15 Prozent hat der US-Dollar gegenüber dem Euro im letzten halben Jahr verloren. Und plötzlich sind Essen gehen & Co. für die Kreditkarte gar nicht mehr soooo schmerzhaft.

Flugpreise

Eine erfreuliche Entwicklung: Auf einmal überbieten sich Airlines mit Specials für USA-Flüge, auch in den höheren Reiseklassen. Das gab es lange nicht – ein hervorragendes Buchungsargument.

Fazit: Es gibt definitiv keine Gründe, zurzeit den USA fernzubleiben. Die Einreise flutscht und vor Ort ist alles wie gehabt – und der Shutdown, der das Erlebnis vor Ort ohnehin kaum trüben dürfte, wird sicherlich bald aufgehoben. Dass es endlich mal wieder etwas günstiger wird, ist zudem eine Entwicklung, die Freude macht – die Hotelpreise in den USA haben ja selbst erfahrenen Luxusreiseprofis schon die Tränen in die Augen getrieben, weil der Gegenwert nicht wirklich gegeben ist. Die Politik als Nicht-Reisegrund zu nennen… nun ja. Zum einen fahren wir ja auch alle fleißig in die Türkei, nach Ägypten und Dubai, zum anderen setzt man damit kein "Zeichen", dafür sind wir schlicht und ergreifend viel zu wenige. Wir machen keinen Unterschied, der ins Gewicht fällt – das überlassen Sie mal schön den Kanadiern, die als wichtigster internationaler Quellmarkt ihren Standpunkt gerade sehr deutlich machen. Ich verstehe, dass das politische Gezetere nicht gerade Urlaubsfreude anregt. Aber wer jetzt für vier Jahre nicht in die USA reist, versagt sich selbst ein wunderbares Reiseerlebnis.