Branchenblick
CRD Touristik gründet neuen Luxusveranstalter
Ist im DACH-Markt wirklich noch Platz für einen weiteren Luxusreise-Veranstalter? Klar doch, wenn man's ordentlich macht. Und der in Hamburg ansässige Nordamerika-Spezialist CRD Touristik macht genau das gerade vor: Seit vier Monaten mischt CRD Select am Markt mit, ist aber mehr als nur eine weitere Veranstaltermarke. Wieso? Und: Wie läuft's an? LuxusInsider hat nachgefragt.
von Iris M. Köpke

Klären wir zunächst einmal das Wichtigste: Wieso braucht's in der Hansestadt einen neuen Luxusreise-Veranstalter? "Wir haben bei CRD in den vergangenen drei Jahren gemerkt, dass die Nachfrage nach Luxusreisen bei uns steigt, wir das Segment aber gar nicht wirklich bedienen konnten. Wir hatten ja kaum Angebote, bei denen der Reisepreis die Grenze von 10.000 Euro überschritten hat", so Pia Hambrock, stellvertretende Geschäftsführerin. Stimmt, das Potenzial des Marktsegments wurde früh erkannt: Schon im Jahr 2022 waren das CRD-Team und der LuxusInsider hierzu im Gespräch.
Das Ganze dann auch umzusetzen, brauchte aber Zeit. "Wir haben das Unternehmen vor drei Jahren einmal komplett umgekrempelt und neu strukturiert", erklärt Hambrock. "Und wir wollten das Thema Luxus nicht irgendwie machen, sondern richtig. Eine große Herausforderung war natürlich das Team – gute Leute muss man erstmal finden."
Das hat mittlerweile geklappt: Mit Franziska Haberstock und Andree Diercks sind jetzt zwei erfahrene Produktmanager bei CRD Select angestellt worden, die das Luxusportfolio des Veranstalters ausbauen. Mit einer spannenden Nischen-Expertise: Franziska Haberstock etwa kommt von Hagen Alpin Tours, wo sie das Hochpreis-Segment und insbesondere die Heli-Skiing-Touren in Nordamerika unter ihren Fittichen hatte. "Ich habe daher viel Erfahrung darin, kostspieligere Reisen einzubuchen", verrät sie dann auch augenzwinkernd im LuxusInsider-Gespräch. Andree Diercks hat bereits weltweit Luxusreisen verkauft.
Beide sind sowohl für Sales als auch für das Produktmanagement des Veranstalters zuständig und somit die Ansprechpartner für Reisebüros. Für die hat CRD Select übrigens einen eigenen Leitfaden entworfen, in dem alle wichtigen Infos zur Zusammenarbeit zusammengefasst sind. So viel sei aber schon mal verraten: Ab der ersten Buchung gibt es zehn Prozent Provision, ab 50.000 Euro Umsatz sind es elf Prozent.

Steigen jetzt gemeinsam mit CRD Select ins Luxussegment ein: Pia Hambrock, Franziska Haberstock und Andree Diercks (von links).
Wichtig zu wissen: CRD Select ist nicht einfach eine weitere Marke von CRD Touristik, sondern ein eigenständiger Veranstalter. Die GmbH ist ebenfalls in Hamburg ansässig, im Headquarter von CRD Touristik. "Wir haben eine eigene GmbH gegründet, um unsere bestehenden Kunden nicht vor den Kopf zu stoßen", so die stellvertretende Geschäftsführerin Hambrock. "Natürlich greifen wir aber auch auf die Expertise von CRD zurück". Macht Sinn, schließlich ist auch CRD Select auf Nordamerika spezialisiert – nur eben im Edel-Segment.
Und wie sollen die Luxusreisen nun an den Mann (oder eher, wie in der Touristik bekannt: an die Frau) gebracht werden? "SEO ist dabei natürlich enorm wichtig", erläutert Hambrock. "Seit November ist unsere neue Website live. Und auch wenn es vielleicht überrascht: Print-Anzeigen funktionieren bei unserer Zielgruppe immer noch hervorragend." Auch Reisebüro-Mailings sind geplant, immerhin hat CRD schon eine Datenbank mit Agentur-Partnern. Diese können auch Print-Broschüren für ihre Kunden bestellen. "Natürlich ist uns bewusst, dass es Zeit braucht, Bekanntheit für einen neuen Veranstalter zu schaffen", so Hambrock. "Aber CRD Select wird von den Kunden jetzt schon gut angenommen, wir erhalten regelmäßig richtig schöne Anfragen – auch schon einiges für 2026", sagt Produktmanagerin Haberstock.
Und, äh, auch wenn man sich kaum zu fragen traut: USA wird aktuell gebucht, ja? "Im Moment stehen Anfragen für Florida und Hawaii im Vordergrund, aber auch andere US-Destinationen werden bei uns nach wie vor nachgefragt", so Haberstock. "Wir bewerben das Reiseziel USA auch ebenso stark wie vor dem politischen Richtungswechsel", ergänzt Pia Hambrock. "Für uns kann es nur heißen: Volle Kraft voraus!"
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