LuxusBotschafterin des Monats

Domenica Graci, One Luxury

Zielstrebig mit jeder Menge Unternehmergeist – so lässt sich Domenica Graci gut beschreiben. Mit viel Erfahrung im Gepäck hat sich die Kölner Reise-Expertin 2015 selbständig gemacht. Und lässt sich auch von einer Pandemie nicht ausbremsen.

"Für den Bereich Luxusreisen habe ich mich ganz bewusst entschieden, denn ich habe früh in meiner Karriere herausgefunden, was ich nicht möchte. Obwohl ich erst 38 Jahre alt bin, habe ich bereits 20 Jahre Berufserfahrung im Tourismus auf ganz verschiedenen Stationen gesammelt. Nach meinem Fachabitur habe ich in einem Reisebüro gelernt, anschließend bei einem Consolidator gearbeitet und dann nochmals einen Job im Reisebüro angenommen. Dabei wurde mir klar, dass ich den direkten Kundenkontakt, also am Counter, nicht mehr möchte und mich weiterentwickeln will.

Also wechselte ich zu einem Reiseveranstalter im Luxusbereich, blieb dort elf Jahre und studierte berufsbegleitend BWL mit Schwerpunkt Tourismus. Irgendwann war aber klar: Ich möchte mich selbst verwirklichen. Daher gründete ich 2015 meinen eigenen Luxusreise-Spezialveranstalter, One Luxury. Der Anfang war schwer, denn ich habe keine Kunden aus dem alten Job mitgenommen und musste alles neu aufbauen. Drei Jahre brauchte es, bis das Business gut lief – und kurz darauf begann die Pandemie.

Ich stand dann vor der Wahl: Kämpfen oder aufgeben. Ich habe mich ganz klar für das Kämpfen entschieden. Und das war gut so: Ich habe in der Pandemie auch dank Social Media meine Reichweite ausbauen können und wir haben das Unternehmen nicht einen einzigen Tag schließen müssen. Dass das Reisen in der Pandemie nicht möglich ist, wollte ich nicht akzeptieren. Also habe ich mutig mein Portfolio umgestellt und anstelle der Fernreisen, auf die ich eigentlich spezialisiert bin, unseren Kunden die DACH-Region angeboten. Auf der Fernstrecke bin ich mit den Malediven und den Emiraten im Geschäft geblieben. Auch hier hat mir Social Media sehr geholfen: Viele Hotels sind an mich herangetreten und baten um Hilfe. Ich sollte Influencer-Reisen für bestimmte Hotels organisieren um zu zeigen, dass Reisen trotz der Pandemie möglich sind.

Was uns aber von vielen anderen Anbietern in der Zeit der strengen Reisebeschränkungen in der Pandemie unterschieden hat, ist unser Service. Wir unterstützen auf allen Ebenen, und das rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche. Diesen hohe Service-Anspruch halten wir bei uns schon immer sehr hoch, in der Pandemie haben ihn meine Kunden nur noch mehr schätzen gelernt. Ähnlich ist es im Geschäftsreise-Bereich, den ich in dieser Zeit, in der ich so viel gearbeitet habe wie nie zuvor, ebenfalls auf die Beine gestellt habe.

Service ist generell unser USP. Unser Motto lautet 'Zeit ist unser aller Luxus. Wir schenken unseren Kunden Zeit'. Das heißt, dass wir uns wirklich um alles kümmern: Buchungen, Sitzplätze, Check-in, Reiseanmeldungen, Probleme, besondere Wünsche, Restaurant-Reservierungen und jegliche andere Concierge-Leistungen. Eine perfekte Reise zu planen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, und es ist mir wichtig, dass meine Mitarbeiter mit Herzblut dabei sind und den Kunden auch in Notfällen zur Seite stehen. Ich glaube, dass genau in diesem Service-Gedanken auch mein Erfolgsgeheimnis liegt: Ich liebe meinen Job extrem und bringe sehr viel Leidenschaft mit – die wichtigste Grundlage, um erfolgreich zu sein.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass mein Unternehmen wächst. Ein Büro in Zürich haben wir bereits, dort ist meine Schwester Daniela Graci Geschäftsführerin. Das Potenzial in der heutigen Zeit ist sehr groß, sowohl für One Luxury als auch für die gesamte deutsche Luxusreise-Branche. Mittlerweile sind viel mehr Leute gewillt, viel Geld für eine Reise auszugeben. Aber es gibt leider kaum gutes Personal. Luxusreisen sind speziell, und die Pandemie hat leider viele Leute dazu bewogen, dem Tourismus den Rücken zu kehren. Aktuell habe ich acht Mitarbeiter, die sich um die Anfragen und die Reiseabwicklung kümmern. Seit die Reisebeschränkungen aber weltweit wieder stark gelockert wurden, haben wir ein erhöhtes Aufkommen an Anfragen und kommen mit der Bearbeitung kaum hinterher. Ich möchte gern mehr Mitarbeiter einstellen, um der erhöhten Nachfrage, über die wir uns natürlich sehr freuen, auch gerecht werden zu können, aber die Suche ist nicht leicht.

Selbstverständlich arbeiten wir auch immer weiter an unserem Portfolio. Neue Ideen für Reiseprogramme bekomme ich vor allem auf Messen wie der ILTM und der Loop, an denen ich regelmäßig teilnehme. Der Austausch mit der Branche ist sehr wichtig. Insgesamt freue ich mich, dass Reisen wieder leichter möglich sind, denn auch privat bin ich mit meinem Mann und meinen drei Kindern sehr gern in der Welt unterwegs. Und auch, wenn ich dann im Urlaub bin, nehme ich auch von diesen Reisen immer viel für meinen Job mit."

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