Hotels-News Deluxe

Schweiz

Grüezi, liebe Luxus-Fans! Kaum ein europäisches Ziel ist so mit Luxus verwoben wie die Schweiz. Kein Wunder, dass die kleine Alpen-Republik mit unzähligen Grand Hotels aufwarten kann. Viele von ihnen sind Mitglied in der Vereinigung Swiss Deluxe Hotels, die sich gemeinsam vermarkten und durchgehend einen sehr hohen Qualitätsstandard bieten. Verteilt sind sie in der ganzen Schweiz – und erstaunlich gut über das Netz der Schweizer Bahn SBB erreichbar. Wie Perlen an einer Kette! Und obwohl sie alle mega-treue Stammkunden aus der ganzen Welt haben, ruhen sie sich nicht auf ihren Lorbeeren aus. LuxusInsider hat sich die spannendsten Neuheiten angeschaut.

HOTEL-TIPPS

Baur au Lac, Zürich

Das Baur au Lac hat sich in den vergangenen Monaten ordentlich rausgeputzt. Seit Anfang des Jahres haben sich Bauarbeiter ordentlich ins Zeug gelegt, um der Hotel-Ikone zu einigen Neuerungen zu verhelfen. Bereits fertig ist der schicke Außenbereich (Foto) des Restaurants Baur au Lac Terrasse, in dem unter anderem der Lunch serviert wird – und neuerdings auch göttliche Dim Sum aus einer Kollaboration mit dem Start-Up Madame Sum. Herzstück ist der riesige, Schatten spendende­ Sonnenschirm mit sagenhaften zwölf Metern Durchmesser, der extra für das Hotel angefertigt wurde. Besonders edel wirkt die Terrasse durch viele neue Blumen- und Design-Elemente. Der Platz wurde so gestaltet, dass die Gäste den Zürichsee im Blick haben. Sehr bald werden sie auch wieder die Anreisenden sehen können: Bis voraussichtlich Mitte Juli ist der direkt angrenzende Vorhof des Hotels ebenfalls komplett neu gestaltet. Der Boden kann sich bereits sehen lassen: Edle schwarze und weiße Fliesen sind im Schachbrett-Stil verlegt worden. Und auch im Herzen des Baur au Lac werkeln derzeit noch die Handwerker: Die Lobby samt Empfangsbereich wird komplett umgestaltet und soll ebenfalls Mitte Juli wieder für die Gäste bereit sein. Bis dahin checken die Gäste noch in den umfunktionierten Salons I und II ein, auch die Concierges findet man derzeit dort. Und die Zimmer? Die werden regelmäßig renoviert. Jedes Jahr sind rund fünf Prozent der 119 Zimmer und Suiten dran, so dass keine der Unterkünfte älter als sieben Jahre ist.

Kontakt für Reiseprofis: Das Sales-Team des Baur au Lac

Ein vegetarisches japanisches Sterne-Menü? Eine echte Herausforderung für die Autorin dieser Zeilen, denn mit Grünzeug steht diese doch eher auf Kriegsfuß. Aber: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Seit November 2021 wird im Sterne-Restaurant Prisma unter der Leitung von Philipp Heid das Mehr-Gänge-Menü "Omakase by Philipp Heid" serviert. Diese Art der Speisen-Präsentation birgt ja ohnehin schon Überraschungen, denn Omakase ist die japanische Form von Chef's Choice. Das neue Konzept setzt noch einen drauf und trägt den Namen Midori, japanisch für Grün. Alle Gänge kommen im Sharing-Stil daher und bieten für mich als Anti-Vegetarierin so einige geschmackliche Überraschungen – und die sind durchaus positiv! Je nach Hunger können die Gäste drei, vier oder fünf Gängen wählen. Und eine gute Nachricht für Fisch- und Fleisch-Fans gibt es auch: Kleine Spezialitäten können hinzu bestellt werden. Gut zu wissen: Sowohl das Prisma (ein Michelin-Stern) als auch das Focus Atelier (zwei Sterne), das Grill-Restaurant und die Bar sind den Hotelgästen vorbehalten. Besucher von außen werden nur sehr begrenzt nach Reservierung ins Park Hotel Vitznau gelassen, denn das Haus aus dem Portfolio von Virtuoso und Leading Hotels of the World wird als privates Gästehaus geführt. Die 48 Residenzen und Suiten sind alle sehr unterschiedlich gestaltet und bieten ungewöhnlich viel Platz. Das Hotel wurde erst 2014 nach einer Kernsanierung eröffnet und bietet Grand-Hotel-Flair mit großartigem Service, viel Eleganz und modernem Touch. Tipp für Wein-Fans: Im vermutlich größten Weinkeller der Schweiz liegen 42.000 Flaschen von 4.200 unterschiedlichen Sorten bereit. Um sie kümmern sich sechs Sommeliers, die auch beim Omakase-Menü mit exzellentem Wissen glänzen.

Kontakt für Reiseprofis: Cem Celik, Director of Sales & Marketing

Neuer Glanz für eine Hotel-Ikone: Insgesamt 176 der 216 Zimmer und Suiten in dem zentral gelegenen Hotel sind schon renoviert worden. Seit Januar machen sich die Handwerker daran, auch den Victoria-Flügel auf den neuesten Stand zu bringen, bis April 2023 sind alle Zimmer neu. Die Unterkünfte glänzen nun mit neuen Möbeln und Bädern, die Farben variieren je nach Suite. Zusammengenommen spiegeln sie ein Grand Hotel wider, das mit der Zeit geht und einen Sinn für Design hat. Die Pandemiezeit hat das Victoria-Jungfrau, das zu den Leading Hotels of the World gehört, für einen ganzen Haufen weiterer Neuerungen genutzt. Aktuell wird zusätzlich zu den bestehenden Food Outlets an einem Fine-Dining-Restaurant gearbeitet. Im "Radius" werden künftig nur lokale Produkte verwendet, die nicht weiter als 50 Kilometer vom Hotel entfernt hergestellt werden – und das natürlich auf höchstem Niveau. Mit dem Konzept erhofft sich Küchenchef Stefan Beer, zusätzlich zu seinen 17 Gault-Millau-Punkten den ersten Michelin-Stern zu erkochen. Das ehemalige Fine-Dining-Restaurant La Terrasse empfängt seine Gäste jetzt als La Terrasse Brasserie und hat einen schicken Außenbereich sowie neue, helle Möbel erhalten. Neu ist auch das Konzept Brasserie Beats, bei dem Künstler live für die Gäste spielen. Und spätestens im Herbst wird es auch einen nagelneuen Außenpool geben, für den allerdings der Outdoor-Tennisplatz weichen muss. Macht aber nichts, das Hotel hat schließlich eine eigene Tennishalle. Übrigens: Kinder sind im Victoria-Jungfrau sehr erwünscht. Für sie wird gerade der Kinder-Club Bienehuus auf die Beine gestellt, und im Spa gibt es eine Anwendung mit dem süßen Titel "Minime".

Kontakt für Reisebüros: Alexandra Paulussen, Sales Manager

INSIDER-TIPPS

Elegant über einen der schönsten Seen der Schweiz flitzen und die Haare im Wind flattern lassen – kein Problem für die Gäste des Park Hotel Vitznau. Der Concierge arrangiert auf Wunsch private Bootstouren samt Skipper. Wer es richtig elegant mag, wählt die Boesch 680 Costa Brava De Luxe, ein in der Schweiz handgefertigtes Boot aus Mahagoniholz. Der Skipper kümmert sich um die Route zu den schönsten Stellen am Vierwaldstättersee, die Gäste loungen entspannt an Deck mit einem Glas Champagner in der Hand. Möglich sind sowohl lässige Ausfahrten, Sonnenuntergangs-Touren oder auch Transfers, etwa nach Luzern am anderen Seeufer. Wer mit mehr als fünf Personen unterwegs sein möchte, wählt ein Boot der Marke Sun Chaser. Hier finden elf Personen plus Skipper Platz. Vier Personen plus Bootsführer können gemeinsam an Bord einer Sea Ray über den See düsen. Egal, was gebucht wird: Ein Gourmet-Picknick kann überall dazu bestellt werden. Weit zur Anlegestelle haben es die Gäste übrigens nicht, denn der Skipper holt seine Passagiere direkt an der Wasserseite des Hotels ab.

Kontakt für Reiseprofis: Concierge-Team des Park Hotel Vitznau

Einen Cocktail kreieren, der nach Meer schmeckt? Gar kein Problem für Matteo Moscatelli. Der Italiener ist der erste Group Mixologist der Schweiz und ist damit für die Cocktail-Karten aller Hotels zuständig, die zum Zusammenschluss The Living Circle gehören. Seit nagelneues Labor betreibt er im Widder Hotel in Zürich und lädt dort künftig auch Hotelgäste zur Mixology Masterclass ein. Bei denen führt Moscatelli die Gäste in die Kunst ein, besondere Aromen zu kreieren, ohne etwa die entsprechende Frucht zu nehmen. Dabei dürfen auch die Gäste ausprobieren und eigene Kreationen wagen. Die Masterclasses werden für zwei bis sechs Personen angeboten, auch Kinder dürfen teilnehmen. Arbeitet der Mixologist an seinen eigenen Kreationen, gibt er sich nur schwer zufrieden und versucht stets, seine Rezepte zu optimieren. Formeln dafür findet man, ganz wie bei einem Chemie-Professor, auch einfach mal an der Wand. Bei seinem Job ist ihm Nachhaltigkeit sehr wichtig. Daher sind die Restaurant- und Barmitarbeiter angehalten, Reste von Früchten oder auch den Kaffeesatz zu sammeln. Kaum zu glauben, aber aus Bananenschalen oder ausgepressten Zitronen produziert Moscatelli Basis-Zutaten für neue Cocktails. Und sogar komplette Cocktails werden im Vorfeld hergestellt. Frei nach dem Motto: Seine Arbeit soll die der Bartender vereinfachen, damit diese sich um die Gäste kümmern und Hospitality leben können. Hier lernen Cocktail-Fans ordentlich etwas, versprochen!

Kontakt für Reiseprofis: Matteo Moscatelli, Group Mixologist The Living Circle

Rolls-Royce Tour, Interlaken

Was für ein Schmuckstück! Stolze 67 Jahre alt ist der edle Rolls-Royce, der zum Fuhrpark des Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa gehört. Und ab sofort können sich auch Ihre Kunden wie King und Queen fühlen, denn der beeindruckende Oldtimer kann gemietet werden – natürlich stilecht mit Chauffeur. Die Rückbank ist gepolstert wie ein gemütliches Sofa, zwischen Fahrer und Fahrgästen befindet sich sogar eine kleine Bar. Auf Wunsch können die Gäste auch ein Gourmet-Picknick samt flüssigen Genüssen mitnehmen. Wo die Reise hingeht? Wohin auch immer die Gäste gefahren werden möchten. Nah am Hotel liegt der Brienzersee (Foto), der schon allein durch seine türkisgrüne Farbe und die umliegenden Berge ein ideales Ziel für eine etwa einstündige Ausfahrt ist. Der Rolls-Royce kann aber auch für vier Stunden zwischen 9 und 18 Uhr reserviert werden. Schicker kann man die Schweiz rund um Interlaken nicht erkunden!

Kontakt für Reiseprofis: Concierge-Team des Victoria-Jungfrau Grand Hotel & Spa

Das sagt die Branche

„Für welche Kunden sind Grand Hotels in der Schweiz ideal?“

"Grundsätzlich gibt es in meinen Augen nicht den typischen Grand-Hotel-Kunden, ebenso wie es in der Schweiz nicht mehr nur das typische Grand Hotel gibt. Sicherlich gibt es nach wie vor Hotels, wo die Grand-Hotellerie wie früher gelebt wird – ein gutes Beispiel hierfür ist das Suvretta House in St. Moritz, wo bis heute im Speisesaal ein dunkler Anzug von den Gästen erwartet wird. Es gibt aber auch neue, moderne Grand Hotels wie das Chedi in Andermatt oder das Alpina in Gstaad, die von der Gebäudestruktur her nicht mehr zwingend nach einem klassischen Grand Hotel aussehen, allerdings den Servicestandard wie in einem Grand Hotel leben. Darum: Ein Grand Hotel ist für jeden, der ein entsprechendes Erlebnis sucht – sei es in einem modernen Gebäude oder in einem Palace-Hotel. Für jeden, der einmal im Leben in einem ikonischen Hotel mit jahrhundertalter Geschichte übernachten möchte, für die Kinder, die in Erinnerungen schwelgen wollen an vergangene Aufenthalte mit Ihren Eltern oder gar Großeltern. Oder einfach für den anspruchsvollen Reisenden, der sich rundum verwöhnen lassen will und höchste Ansprüche an ein Hotel hat – gepaart mit Individualität, die ein Kettenhotel nicht bieten kann."

Roman Mehrow, Gründer Suisse Selection

Fazit

Kennt man ja: Den einen Luxus gibt es nicht. Und das ist auch gut so. Denn sonst wären Gäste, die auf goldene Wasserhähne und Kellner in Livree stehen, mancherorts ganz schön verloren. Die Schweiz ist in Sachen High-Class-Urlaub erstaunlich breit aufgestellt und kann in ihren Grand Hotels sowohl den klassischen als auch den modernen Luxuskunden abholen. Ganz leicht ist das sicher nicht immer, denn immerhin müssen die Hoteliers grundverschiedene Märkte wie den amerikanischen und den asiatischen gleichermaßen bedienen. Das scheint gut zu gelingen – auch, wenn mittlerweile die Schweizer selbst in vielen Hotels die Marktmacht haben. Doch die Gäste aus Übersee sind wieder da und wissen getätigte Investitionen zu schätzen. Grund genug für die anderen der Swiss Deluxe Hotels, ebenfalls diesen Weg zu gehen.

Text: Cathrin Lührs